Wo die Alten noch geehrt werden
Wo die Alten noch geehrt werden – in Japan Eine 82-jährige Imbissbesitzerin im Westen von Tokio legt abends als DJane in Klubs auf. Ein Kardiologe, der diesen Sommer 105-jährig starb, behandelte noch bis kurz vor seinem Tod Patienten. Der Chef von Yomiuri Shimbun,der auflagenstärksten Zeitung der Welt, ist auch schon 91.
Auf die Frage, was Japaner als das höchste Gut ihres Landes ansehen, antworten sie: „unsere Alten!“
Hängt diese Wertschätzung der Alten mit ihren erstaunlichen Leistungen zusammen? Eindeutig JA!
Hier der Versuch einer Begründung:
Der junge Mensch hat gefühlt unendlich viel Zeit vor sich. Egal was ihm fehlt, was er entbehrt, er wird damit fertig, weil die Zukunft noch offen ist. Seine jetzige Situation ist nur ein Durchgangszustand. Nichts ist endgültig. Er kann jederzeit neu anfangen „vom Tellerwäscher zum Millionär“.
Nicht so der ältere Mensch. Er spürt, dass er den größten Teil seines Lebens hinter sich hat. Er erntet die Früchte seines Lebens. Weder Tellerwäschen noch Millionär stehen noch auf der Agenda.
Wer jetzt keinen Respekt bekommt, keine Anerkennung, keine Würde, empfindet das als sehr schmerzhaft und endgültig. Den Ausweg Zukunft gibt es nur noch sehr eingeschränkt. Die Hoffnung, auf etwas Neues ist nur gering.
Alle Hochkulturen wissen das und weisen den Alten einen angemessenen Platz zu. So funktioniert der lebenswichtige Übergang von einer Generation zur anderen. Das ist sowohl für Alte als auch für Junge gut. So war es lange, so ist es aber nicht mehr!
Was kann man da tun? Was ist deine Meinung dazu?
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